ZUM HAUPTBAHNHOF

Mit der Eröffnung des neuen Bochumer Hauptbahnhofs und dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 2. Juni 1957 entfiel die Schleifenfahrt über die Oskar-Hoffmann-Straße zum Bahnhof Bochum-Süd.

Die aus Wiemelhausen kommenden Wagen fuhren jetzt direkt über die inzwischen für den Individualverkehr vierspurig ausgebaute Wiemelhauser Straße. Hinter der Haltestelle „Buddenbergplatz“ passierte die 5/15 die neu angelegte Eisenbahnüberführung. Über ein Gleisdreieck an der Einmündung des Südrings fädelte sie sich in den Verkehrsfluss vor dem Bochumer Hauptbahnhof ein.

ABGESANG

Die Linie nach Stiepel blieb noch weitere neun Jahre in Betrieb. Die überwiegend eingleisige Streckenführung bereitete jedoch zunehmend Verkehrsprobleme.

Ein zweigleisiger Ausbau war zwischen Weitmar und der Endstelle in Stiepel ohne einen parallel vorangetriebenen Ausbau der Straßen nicht möglich.

Als Konsequenz wurde die Strecke von Bochum nach Stiepel am 4. November 1963 vollständig eingestellt und durch die Omnibuslinie 48 ersetzt.

Der Straßenausbau im Verlauf der Kemnader Straße und in Stiepel wurde noch über mehrere Jahrzehnte zugunsten anderer Projekte zurückgestellt. Dies, obwohl sich der Stadtteil Stiepel zu einem der begehrtesten Wohngegenden in Bochum entwickelte.

LEBENDIGE ERINNERUNG

Gleisreste in der Wiemelhauser Straße, in der Brenscheder Straße und in Stiepel erinnerten zum Teil noch über 40 Jahre an die Linie 5/15.

Das Beitragsbild zeigt einen Wagen der Linie 15 auf dem Bochumer Bahnhofs-Vorplatz (Stadt Bochum, Pressestelle). Im Hintergrund sind der Neubau der Verwaltung der Stadtwerke Bochum und das Bochumer Stadtbad an der Massenbergstraße zu sehen. Das „Stadtwerke Hochhaus“ war mit neun Stockwerken bis 1966 das höchste Gebäude der der Stadt.

Der nachfolgende Slider erinnert an die letzten Betriebsmonate der Linien 5 und 15.

  • 1960 war das letzte Jahr der Linie 15: Triebwagen 61 an der Ausweiche Kosterstraße.
    Foto Peter Boehm - Sammlung Axel Reuther