BLEICHSTRASSE

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung rund um den Alten Markt stark zerstört. Das Umfeld der Rosenstraße war bis auf das heutige Restaurant „Mutter Wittig“, das „Brauhaus Rietkötter“ und das Haus an der Ecke Weilbrinkstraße / Untere Marktstraße nicht mehr existent.

Bei der Neuanlage der Straßen und der Gleistrassen wurden die alten Streckenverläufe zunächst beibehalten. In der neu angelegten, breiten Bongardstraße wurde die Weichenanlage an der Einmündung des Hellweg (zuvor Hellwegstraße) wieder doppelgleisig angelegt.

Anstelle der Rosenstraße wurde die Bleichstraße über ehemalige Weilenbrinkstraße sowie über eingezogene Grundstücke im Krieg zerstörter Gebäude bis an die Bongardstraße herangeführt.

In der Bongardstraße, vor dem heutigen Restaurent „Mutter Wittig“, entstand ein doppelgleisiger Abzweig in die neu angelegte Bleichstraße. Unmittelbar hinter diesem Abzweig gab es eine Weiche: Die Trasse zum Bahnhof Bochum-Nord wurde wie in der Vorkriegszeit eingleisig über die alte Bleichstraße zum Umsetzgleis in der Rheinischen Straße geführt.

Die „Altstadtstrecke“ wurde mit einem Gleisdreieck an der Einmündung der Unteren Marktstraße in die Bleichstraße an die Hellwegstrecke angebunden.

EINSTELLUNG DER HELLWEGSTRECKE

Mit der Inbetriebnahme der neuen Innenstadtstrecken wurde die Hellwegstrecke in zwei Teilschritten aufgegeben:

Am 26. September 1954 wurde die Strecke vom Gleisdreick in der Bleichstraße bis zum Bahnhof Bochum-Nord für den Linienverkehr stillgelegt. Sie blieb noch bis in das Frühjahr 1955 hinein technisch verfügbar, wurde dann aber im Zusammenhang mit der Trassierung des neuen Ostrings demontiert.

Die südliche Hellwegstrecke wurde noch von 1955 bis zum Fahrplanwechsel 1957 von der Linie 2 befahren. Dann wurde auch sie aufgegeben. Im Frühjahr 1958 wurden die Gleise in der Brüderstraße entfernt. Im Juli 1958 wurde die Straße frisch geteert.

SPURENSUCHE

Aus der Nachkriegszeit gibt es nur sehr wenige Fotos, die den Straßenbahnverkehr auf der Hellwegstrecke dokumentieren. Ich möchte Sie deshalb einladen, in eher ungewöhnlicher Weise auf die Spurensuche zu gehen.

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  • Spurensuche nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Hellwegstrecke ist kaum auszumachen.
    Der Hellweg verläuft hier, am Bochumer Neumarkt, hinter den Marktständen.
    Im Vordergrund sehen wir die Wiemelhauser Strecke im Südhellweg.
    Stadt Bochum, Pressestelle