DURCH WIEMELHAUSEN

Die neue Strecke führte vom Bahnhof Bochum-Süd zunächst ein kurzes Stück über die Hattinger Straße. Nach rund 300 Metern folgte der Abzweig in die Clemensstraße. Hier wurde die Strecke eingleisig. Sie wechselte jetzt auf die stadtauswärts rechte, südliche Straßenseite.

Nach etwa 300 Metern lag kurz vor der Einmündung in die Ottostrasse (seit 1929 Oskar-Hoffmann-Straße) die erste Ausweiche.

Durch die Ottostrasse führte die weiterhin eingleisige Trasse zur Wiemelhauser Straße. Dabei passierte die Straßenbahn die heute nicht mehr existierenden, konfessionell getrennten Wiemelhauser Volksschulen.

Die anhand historischer Postkarten zusammengestellte Bildfolge dokumentiert den stadtnahen Abschnitt der Wiemelhauser Linie in den ersten Betriebsjahren.

  • 1907 wartet ein nach Wiemelhausen ausgeschilderter Triebwagen am Bahnhof Süd auf Fahrgäste.
    Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund - Sammlung Heinz-Günter Spichartz

IM KIRCHVIERTEL

Über die Wiemelhauser Straße (heute teilweise Universitätsstraße), die Bruchstraße und die Brenscheder Straße und die Markstraße wurden die Gleise bis an die damalige Grenze zum Amt Weitmar kurz hinter der Knappenstraße geführt. Ausweichen gab es in Höhe der Zeche Friederika, vor der Überführung der Bahnstrecke Bochum-Nord – Weitmar und an der Einmündung der Bruchstraße.

Eine Serie 1926 aufgenommener Luftbilder aus dem Archiv des Regionalverbandes Ruhrgebiet (© RVR – 1926-1938 – dl-de/by-2-0) dokumentiert den Streckenverlauf zwischen der Kreuzung der Wiemelhauser Straße mit der Wasserstraße und der Markstraße. In den Ausschnittvergrößerungen des „Kirchviertels“ sind die Straßenbahnzüge gut zu erkennen.

Abweichend vom Standard dieser Website lässt sich ein Teil der Aufnahmen durch Anklicken des Bildes auf eine Breite von 1200 pxl vergrößern!

  • 800 pxl
    Dieses Luftbild zeigt die Wiemelhauser Straße zwischen der Wasserstraße und der Petrikirche.
    Dieses Bild kann durch Anklicken auf eine Breite von 1200 pxl vergrößert werden!
    © RVR – 1926-1938 – dl-de/by-2-0

ZUR ZECHE CARL-FRIEDRICH ERBSTOLLEN

Hinter der Amtsgrenze ging es auf der südlichen Seite der Wiemelhauserstrasse in Weitmar (heute Markstraße) weiter bis zur Endstelle. Diese befand sich kurz vor der Unterführung der damaligen Anschlussbahn vom Bahnhof Weitmar zur Zeche Carl-Friedrich Erbstollen.

Das Titelbild, eine vom Verlag Josef Lücking in Weitmar verlegte Postkarte, wurde am 14. Februar 1923 von einem französischen Soldaten als erster Gruß aus Bochum an einen Cousin geschrieben. Die fotografische Vorlage entstand kurz vor der Endstelle an der Zeche Carl-Friedrich Erbstollen in der Wiemelhauserstrasse in Weitmar.

Heute wäre der Fotostandpunkt etwa 20 Meter östlich der Kreuzung Markstraße / Kemnader Straße / Heinrich-König-Straße / Karl-Friedrich-Straße. Interessant sind die genauen Angaben des Soldaten, etwa der Hinweis auf die fünf Kilometer Entfernung nach Bochum. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass die Straßenbahn selbst die Endstelle mit „Wiemelhausen“ bezeichnete, obwohl sie bereits in Weitmar lag.

ZURÜCKZUM NÄCHSTEN KAPITEL