KRIEGSENDE

Am 9. und 10. April erreichte die U.S. Army das Bochumer Stadtgebiet. Wenige Tage später übergab sie am 12./13. April die Stadt an die Britische Militärverwaltung.

Um das Leben in der Stadt wieder in Gang zu bringen, trieb die Britische Militärverwaltung gemeinsam mit engagierten Zivilkräften auf den wichtigsten Verkehrsadern die Trümmerbeseitigung voran. Dazu wurde in großem Umfang das vom Wehrdienst freigestellte Personal des Bochumer Vereines, der Stahlwerke Bochum und einiger Zechen herangezogen.

Diesem Umstand, aber auch dem Einsatz des eigenen Personals war es zu verdanken, dass die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG bereits am 25. Mai 1945 den Straßenbahnbetrieb auf einer ersten wichtigen Hauptstrecke (Wattenscheider Straße – Wattenscheid Kirche) wieder aufnehmen konnte. Am folgenden Tag fuhren die Straßenbahnwagen wieder bis zum Gelsenkirchener Hauptbahnhof, am 2. Juli 1945 war die Strecke von der Wattenscheider Straße zur Bochumer Innenstadt wieder betriebsbereit.

Das Beitragsbild (Stadt Bochum, Pressestelle) steht exemplarisch für die Bemühungen der Militärverwaltung, Handel und Verkehr möglichst schnell neu zu beleben. Es entstand noch in der alten Bongardstraße in Höhe der Einmündung der Grabenstraße. Triebwagen 529 ist auf der Linie 10 nach Höntrop unterwegs.

Die Aufschrift „NO PASSING THIS SIDE“ sollte die Besatzungssoldaten daran erinnern, die Straßenbahn auf eingleisigen Strecken in Mittellage nicht links und damit im Konflikt mit dem Rechtsverkehr zu kreuzen.

NEUORDNUNG

Vor allem die Innenstadtstrecken mussten schnell wiederhergestellt werden: 63,2 Prozent der rund 70.000, 1939 noch in der Innenstadt lebenden Bochumer waren ausgebombt. Altenbochum wuchs infolge der Bereitstellung von Ersatzwohnraum in der unmittelbaren Nachkriegszeit um 14,3 Prozent, Laer um 15,5 Prozent, Linden-Dahlhausen um 14,8 Prozent und Gerthe-Hiltrop um 12,2 Prozent.

Da es wichtig war, die Menschen wieder zusammenzuführen, zugleich aber auch das Geschäftsleben in den Ruinen der Innenstadt wieder in Gang gebracht werden sollte, war es wichtig, so schnell wie möglich die Ost-West- und die Nord-Süd-Achse der Stadt wieder aufzubauen.

KOMMUNALWAHLEN

Am 13. Oktober 1947 gab es die ersten Kommunalwahlen nach dem Krieg. Der neue Stadtrat konstituierte sich am 30. Oktober 1946.

In seiner Sitzung am 10. September 1947 beschloss der Rat der Stadt, den Hauptbahnhof auf das Areal zwischen der Wittener Straße und der Wiemelhauser Straße nach Osten zu verschieben.

Ein Jahr später, am 1. Oktober 1948 wurde der Neuordnungsplan für die Innenstadt beschlossen. Kern des Plans waren das Straßenkreuz aus der Ost-West- und der Nord-Süd-Straße sowie ein Innenstadtring. Diese Hauptverkehrsstraßen sollten durchweg in jeder Fahrtrichtung zwei Spuren für den Individualverkehr und breite Mittelstreifen aufweisen. Diese sollten, abgesehen vom späteren Westring, auf allen neuen Trassen die Straßenbahn aufnehmen.

Am 16. August 1949 wurde das Bochumer Aufbaukonzept von den Landesbehörden genehmigt.