Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs führten in der Bochumer Innenstadt zu einer Umfassenden Neutrassierung aller Straßenbahnlinien. Davon profitierten vor allem die Ost-West-Verbindung mit den Linien 10 und 20. Für sie entstand in der neuen Bongardstraße eine modern trassierte Stadtstrecke. Sie ersetzte die einst eng bebauten Innenstadtstrecken in der Oberen Marktstraße und der alten Bongardstraße, in der Grabenstraße und in der Schützenbahn.
Westlich des Abzweigs Wattenscheider Straße blieben die Straßen demgegenüber im Vergleich zur Vorkriegszeit weitgehend unverändert. Für die Straßenbahn wurde allensfalls in notwendige Unterhaltsarbeiten am Gleiskörper investiert. Der zunehmende Individualverkehr profitierte auf Teilstücken der Essener Straße von einer über die bestehende Pflasterung gezogene Teerdecke.
AUSBAU IN WATTENSCHEID
Hinter der Stadtgrenze zwischen Bochum und Wattenscheid wurde die Essener Straße zum Hellweg. Im Gegensatz zur Nachbarstadt investierte die damals noch selbständige Stadt Wattenscheid bereits 1962 in den Ausbau der Infrastruktur.
Die Bochumer Endstelle in Höntrop befand sich bis in die frühen 1960er-Jahre in südlicher Seitenlage auf dem Wattenscheider Hellweg. Im Januar 1962 begann man mit der Ertüchtigung des Hellwegs zwischen der Einmündung der Lohacker Straße und der Kreuzung mit der Westenfelder Straße. Das Gleis der Straßenbahn wurde in diesem Zusammenhang in die Straßenmitte verlegt.
Mit der Neuanlage einer modernen Endstellenanlage in der Westenfelder Straße wurde das Vorhaben 1963 abgeschlossen. Die als Ausweiche mit Ausziehgleis angelegte Endstelle befindet sich auf der Trasse der ehemaligen Linie G der Westfälischen Straßenbahn. Im Zusammenhang mit Gleiserneuerungen wurde die Anlage zwischenzeitlich an die Anforderungen des Niederflurbetriebes angepasst. Nach wie vor bestehen hier gute Umsteigemöglichkeiten zum Omnibusverkehr.
1967 folgte auf Wattenscheider Gebiet ein weiterer Ausbau des Hellwegs zwischen der Lohacker Straße und der Eisenbahnüberführung über die Bahnstrecke von Essen über Wattenscheid nach Bochum. Der Ausbau von der Bahnüberführung bis zur Stadtgrenze wurde zwischen Sommer und Herbst 1977 abgeschlossen.
Das Beitragsbild aus dem ehemaligen Bildbestand der Stadt Wattenscheid zeigt den ausgebauten Hellweg im Jahr 1972. Heute gehört die Aufnahme zum Archivbestand der Pressestelle der Stadt Bochum.
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