AM RECHENER PARK

Südlich der Farnstraße veränderte die Königsallee ihren Charakter: Sie wurde jetzt zu einer Promenadenstraße mit einem als Baumallee angelegten breiten Mittelstreifen.

Die Gleise der Straßenbahn lagen auf beiden Seiten der Baumallee in den Fahrbahnen der Straße. Zur Aufhängung des Fahrdrahtes wurden in diesem Bereich speziell für die Königsallee gestaltete Jugendstil-Masten verwendet.

Auf der östlichen Seite der Königsallee entstand 1916 das Gebäude der heutigen Graf-Engelbert-Schule. 1929 wurde mit dem Lyzeum, dem die Studienanstalt für Mädchen angegliedert war, eine zweite Schule an der Königsallee eröffnet. Sie trägt heute den Namen „Schiller-Schule“.

Auf der westlichen, stadtauswärts rechten Seite säumt der Rechener Park die Königsallee. Anfangs wurde die Grünanlage noch als „Rechner Busch“ (oder auch „Rechnerbusch“) bezeichnet. Später setzte sich dann die bis heute gebräuchliche Bezeichnung „Rechener Park“ durch.

Am Parkeingang wurde ein elegantes Pförtnerhaus errichtet. Es diente darüber hinaus als Wartehalle für die Fahrgäste der Straßenbahn und Fahrscheinverkauf. In den 1990er-Jahren verfiel das Gebäude zusehends. Trotz mehrerer Rettungsversuche engagierter Bürger im Ehrenfeld wurde es 2019/20 abgebrochen.

Erhalten geblieben ist dagegen das Bochumer Löwendenkmal. Es wurde 1928 als Kriegerdenkmal in Höhe des Lyzeums an der Königsallee errichtet.

Die Endstelle der Linie 9 befand sich kurz hinter der heutigen Kreuzung von Königsallee und Wasserstraße.

Das Titelbild, ein historisches Postkartenmotiv aus der Sammlung von Dirk Ernesti aus Bochum, zeigt Triebwagen 195 (Uerdingen 1912) im Jahr 1914 in Höhe der Kreuzung Königs-Allee / Farnstrasse. Im Hintergrund sind das Gebäude des Allgemeinen Knappschafts-Vereins von 1910 und die 1913 eingeweihte evangelische Melanchtonkirche zu sehen.

Die Bildfolge vermittelt einen Eindruck von der Fahrt über den Südast der Linie 9 zwischen der Farnstraße und dem Rechener Park.

  • Jugendstil pur: Die Königsallee in Höhe des Rechener Parks.
    Verlag Paul Caspar, Bochum - Sammlung Dirk Ernesti