GEMEINSCHAFTLICH

Die anhaltend schwierige, von Ruhrbesetzung, Reparationszahlungen und Inflation geprägte Wirtschaftslage Anfang der 1920er-Jahre zwang die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zu drastischen Sparmaßnahmen. Dazu gehörte ab dem 26. September 1922 neben anderen Maßnahmen im gesamten Netz die vorübergehende Einstellung der Linie 4 zwischen Laer und Crengeldanz.

Im Mai und Juni 1923 war die Verbindung kurzzeitig wieder in Betrieb. Eine nachhaltige Lösung brachte jedoch erst die Anregung des Siedlungsverband Ruhrkohlebezirk (SVR) die Strecke von Bommern Denkmal nach Bochum in einem Gemeinschaftsverkehr der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Westfälischen Straßenbahnen GmbH zu betreiben.

Am 7. Juni 1924 – nach anderen Quellen am 16. September 1924 – wurde die Gemeinschaftslinie 4 auf der Relation Walzwerk Höntrop – Bochum – Laer – Witten – Bommern-Denkmal in Betrieb genommen.

Am 19. Februar 1928 wurde der Gemeinschaftsverkehr auf der Ost-West-Strecke aufgegeben. Die Linie 4 fuhrt jetzt von Eppendorf über Bochum und Laer nach Werne.

Mit Beginn des Winterfahrplans am 30. Oktober 1928 kehrten die Straßenbahnzüge der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG nach Witten zurück. Die neue Endstelle der Linie 4 war jetzt die Ausweiche Wetterstraße kurz hinter dem Haus Witten.

BETRIEBSÜBERGANG

1932 geriet die Westfälische Straßenbahn GmbH in die Insolvenz. Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG übernahm im Auftrag des Konkursverwalters die operative Leitung der Gesellschaft.

Im Bestreben, die Straßenbahnstrecken möglichst effizient zu betreiben, wurde die Endstelle der Linie 4 zum Crengeldanz zurückgezogen. Zwischen Crengeldanz und dem Wittener Markt sorgte die im Mai 1930 erneut eingerichtete Linie P (Langendreer Bahnhof – Witten Markt) der Westfälischen Straßenbahn für einen dichten Takt.

Zu einer erneuten Änderung führte ein Fahrplanwechsel am 1. August 1936. Er sah vor, die im Herbst 1930 mangels Nachfrage eingestellte Verbindung von der Bahnhofstraße zum Bahnhof Witten-West neu zu beleben, indem die Linie 4 jetzt vom Crengeldanz bis zum Bahnhof Witten-West geführt wurde.

Die letzte wesentliche Änderung vor dem Zweiten Weltkrieg ergab sich für die Bochumer Linie im Zusammenhang mit der vollständigen Übernahme der Westfälischen Straßenbahn GmbH durch die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zum 1. Januar 1938.

Ab dem 1. Februar 1938 ersetzte die Linie 10 die Linie 4, nunmehr auf der Strecke Höntrop Kirche – Bochum – Laer – Bahnhof Witten-West.

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