NACH WATTENSCHEID

Nach der Verbindung mit Herne stand in den 1890er-Jahren eine leistungsfähige Verkehrsverbindung zu den Produktionsanlagen des Bochumer Vereins im Westen der Bochumer Innenstadt und von dort über Wattenscheid nach Gelsenkirchenauf der Prioritätenliste der Bochumer Kommunalpolitik.

ZUR KANONENWERKSTATT

Am 5. April 1896 konnte das erste, 1,53 Kilometer lange Teilstück der Städteverbindung zwischen der Haltestelle „Maarbrückerstraße“ zur Kanonenwerkstatt des Bochumer Vereins eröffnet werden.

Die Haltestelle „Maarbrückerstraße“ lag etwa 30 Meter westlich vom Rathaus in der Alleestraße, dort wo die Maarbrückerstraße zur 1877 erbauten evangelischen Christuskirche von der Allestraße abzweigte.

Von der mit einer Ausweiche ausgestatteten Endstelle führte ein Gleis über die Bongardstraße bis zur Hochstraße. Über dieses Gleis konnten die vom Betriebshof Voedestraße eingesetzten Straßenbahnzüge die neue Strecke erreichen: Ein durchgehender Verkehr in die östlichen Bochumer Stadtteile war zunächst nicht vorgesehen. Aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse in der Bongardstraße wäre dort auch die Anlage einer Endstelle mit Umsetzmöglichkeit für Beiwagen nicht möglich gewesen.

In der Alleestraße lag das Gleis in Fahrtrichtung Kanonenwerkstatt auf der rechten Seite. Die erste Ausweiche befand sich kurz vor der Kreuzung mit der Königstraße (heute Annastraße), eine weitere unmittelbar neben der Kanonenwerkstatt, kurz vor dem Abzweig in die damalige Weststraße (heute Wattenscheider Straße).

  • Ein Wagen der Linie 1 wartet am Bochumer Rathaus auf die Abfahrt nach Wattenscheid.
    Verlag Paul Caspar, Bochum - Sammlung Ludwig Schönefeld

ZUR ZECHE CENTRUM

Etwa zweieinhalb Wochen nach der Eröffnung der Strecke zur Kanonenwerkstatt, am 25. April 1896 konnte man das Bochumer Netz mit einer 2,38 Kilometer langen Ergänzungsstrecke zur Kreisgrenze auf der Wattenscheider Heide (in Höhe der ehemaligen Zeche Centrum) an das Gelsenkirchener Netz anschließen. Ausweichen gab es auf diesem Teilstück vor der Gaststätte „Zum elektrischen Funken“ in der heutigen Straße „An der Maarbrücke“ sowie an „Kabeisemanns Wiese“, etwa in Höhe der heutigen Haltestelle „Elbinger Straße“. Auch auf diesem Streckenast lag das Gleis auf der rechten Straßenseite.

An Kabeisemanns Wiese (Elbinger Straße) traf die Strecke auf das Gleis aus Gelsenkirchen.

ZURÜCKZUM NÄCHSTEN KAPITEL

  • An der Gussstahlfabrik begann die Strecke zur Kreisgrenze an der Zeche Centrum in Wattenscheid.
    Postkarte ohne Verlagsangabe - Sammlung Ludwig Schönefeld