BOCHUM-NORD

In der Bochumer Bahnhofstraße wurde es im Winterfahrplan 1901, dem die Inbetriebnahme der Straßenunterführung am Bahnhof Bochum-Süd vorangegangen war, durch die Einfädelung der aus Hattingen und Dahlhausen kommenden Straßenbahnwagen recht eng. Deshalb wurde die Endstelle der Weitmarer Linie zum „Kortländer“ verlegt. Hier konnte man fortan nach Herne und Wanne umsteigen.

Mit der Einführung von Liniennummern im Jahr 1907 erhielt die Linie nach Dahlhausen die Nummer 7, der Streckenast nach Hattingen die Nummer 17. Die Liniennummer 17 wurde wenig später durch die Nummer 8 ersetzt.

Die Linienbezeichnungen 7 und 8 wurden, abgesehen von einem kurzen Intermezzo des Hattinger Streckenastes in der Fahrplanperiode 1912/13 (Linie 2), beibehalten. Eine Änderung trat erst wieder ein, als 1931 die Linie 7 mit der Strecke nach Lütgendortmund und die Linie 8 als Linie 17 mit der Strecke von Bochum über Gerthe nach Castrop verknüpft wurden.

STRECKENAUSBAU IN DER INNENSTADT

1911/12 wurde, die nördliche Bahnhofstraße, beginnend an der Endstelle der Linie 8 für die neue „Hellwegstrecke“ ausgebaut. Nach dem Abschluss der Arbeiten wurde die Linie 8 vom 15. Dezember 1912 an zu einer neuen Endstelle am Bahnhof Bochum-Nord geführt.

Ende 1913 gab die Linie 8 den Streckenast zum Bahnhof Bochum-Nord an die Linie 3 ab. Endstelle war jetzt wieder der Bahnhof Bochum-Süd.

Das änderte sich noch einmal Mitte der 1920er-Jahre. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Gleisverbindung in der Wiemelhauser Straße und im Südhellweg für die Linie 3 wurde diese Linie bis zum Neumarkt verkürzt.

In der vom August 1924 an geltenden „Verkehrsbuch“ wird als Bochumer Endstelle der Linie 8 wieder der Nordbahnhof angegeben. Noch im gleichen Jahr wurde vermutlich der gerade erst von der Waggonfabrik Gastell ausgelieferte Triebwagen 262 fotografiert (Sammlung Werner Fricke – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Auf dem historischen Foto, das vermutlich zur Dokumentation der neu auflackierten Werbung für „Dreiring Sprühseife“ aufgenommen wurde, ist die Linienbeschreibung auf dem Seitenschild gut zu erkennen: „Hattingen – Linden – Weitmar – Bochum Hbhf. – Bhf. Nord“:

Das Beitragsbild aus der Sammlung der Pressestelle der Stadt Bochum zeigt die Endstelle am Bahnhof Bochum-Nord kurz nach der Eröffnung der „Hellwegstrecke“. Zur damaligen Zeit war der am 15. Oktober 1874 durch die Rheinische Bahn eröffnete Bahnhof stark frequentiert. 1979 fuhr der letzte Personenzug. Als Güterbahnhof ist die Anlage bis heute in Betrieb. Auch das geschichtsträchtige Empfangsgebäude blieb bislang erhalten.

Weitere historische Bilddokumente zur Linienführung der „8“ vom Süd- zum Nordbahnhof enthält der nachfolgende Slider.

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  • Ein Wagen der Linie 8 hält um 1925 auf dem Weg zum Nordbahnhof am Handelshof.
    Stadt Bochum, Pressestelle