ZUM CRENGELDANZ

Die Märkische Straßenbahn bot seit dem 11. Januar 1899 eine Straßenbahnverbindung von Bommern über Langendreer in die Gemeinde Uemmingen an. In den Jahren 1900 und 1901 folgten weitere Streckenäste von Langendreer nach Werne und Castrop. Dies veranlaßte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG den Ausbau ihres Netzes von Laer in Richtung Witten zu beschleunigen.

Die neue Verbindung von Laer über Uemmingen nach Crengeldanz, einer Gemarkung im Nordwesten von Witten, begann im Frühjahr 1901. Am 21. Dezember 1901 wurde die 4,19 Kilometer lange Verbindung in Betrieb genommen.

Die Strecke verlief von der ursprünglichen Endstelle in Laer, die nunmehr „Abzweig Laer“ genannt wurde über die Wittener Straße (heute Alte Wittener Straße) nach Uemmingen. Obwohl sich dort die Strecken der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Märkischen Straßenbahn in fußläufiger Entfernung annäherten, wurde auch in Uemmingen aus Konkurrenzgründen keine Gleisverbindung hergestellt.

GETRENNTE WEGE

Ebenso vermied man bei der Weiterführung der Strecke von Uemmingen nach Witten einen Parallelverkehr mit der Märkischen Straßenbahn. Stattdessen wurde die Linie auf einer alternativen Trasse über die Bauernschaften Westerhard und Papenholz bis in die Gemarkung Crengeldanz geführt.

Heute würde diese Trasse ausgehend von der Alten Wittener Straße in Laer das Autobahnkreuz A 43 / A 44 kreuzen und dann über die Alte Ümminger Straße, die Baroper Straße, die Anhöhe bei Kaltehardt (später Ausweiche und Haltestelle „Wasserturm“) zur Straße „Papenholz“ in Witten führen.

Die Endstelle in Witten lag vor der Brücke der Bergisch-Märkischen Eisenbahnstrecke von Witten-West über Langendreer nach Bochum.

Unter Inkaufnahme von einigen Metern Fußweg konnten die Fahrgäste der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zwar nicht barrierefrei, aber doch recht komfortabel zu den Wagen der Märkischen Straßenbahn wechseln und somit das Wittener Zentrum erreichen.

LINIE 4 UND 5

Als 1908 im Bochumer Netz der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG Liniensignale eingeführt wurden, erhielt die Strecke vom Bochumer Rathaus nach Crengeldanz die Liniennummer 4. Die Linie vom Rathaus nach Werne wurde fortan als Linie 5 bezeichnet.

Das Ende der 1930er-Jahre aufgenommen Beitragsbild von Emil Konrad gehört heute zur Sammlung des Verkehrsmuseums Nürnberg. Ich habe es in den 1980-Jahren noch von Emil Konrad persönlich erhalten. Es zeigt den damals erst rund zehn Jahre alten Triebwagen 524 (Gastell 1926) an der Haltestelle Crengeldanz.

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