MODERNE ZEITEN

Der großzügige Ausbau der Essener Straße ging unter anderem auf die Planungen zur Stadtbahn Rhein-Ruhr aus den 1970er-Jahren zurück.

Sie sahen den Bau einer normalspuringen Stadtbahnverbindung von Bochum über Höntrop und Wattenscheid nach Gelsenkirchen vor. Sie sollte als U 21 in Betrieb gehen.

Über Jahre wurden für die für das Stadtbahnprojekt notwendigen Flächen im Verlauf der Westenfelder Straße freigehalten. Im Bereich der Wattenscheider Innenstadt und in Gelsenkirchen-Ückendorf sollte die Stadtbahn-Verbindung als reine U-Bahn im Tunnel geführt werden.

Mit Blick auf den beabsichtigten Ausbau zur Stadtbahn wurden 1980 in der Essener Straße noch Schwellen verlegt, die eine spätere Umspurung von der Meter- auf die Normalspur erlaubt hätten.

INTELLIGENTE LÖSUNGEN

Diese Planungsansätze sind heute Makulatur. Der von der Bochumer Innenstadt bis in den Stadtteil Stahlhausen fertiggestellte Stadtbahntunnel wurde nicht mehr in Richtung Westen fortgeführt. Von der einstigen Planung zeugen hier die inzwischen nutzlosen Tunnelanschlüsse.

Seit dem 1. Januar 2006 wird der Tunnel über die Rampe Jacob-Meyer-Straße von den aus Höntrop kommenden Straßenbahnen angefahren.

Als Alternative zur teuren Stadtbahn mit eigenen Bahnkörpern und Tunnels wurde der verbliebene oberirdische Straßenbahnverkehr in den letzten Jahren kontinuierlich optimiert. Intelligente Lösungen, etwa Vorrangschaltungen für die Straßenbahn auf den bestehenden Trassen nach Höntrop und Wattenscheid, tragen heute dazu bei, dass die Straßenbahn eine wettbewerbsfähige Alternative zum Individualverkehr ist.

Die Verbindung von Bochum nach Höntrop ist aktuell als Linie 305 / 310 in Betrieb. Alle Haltestellen wurden für den Einsatz moderner Niederflurfahrzeuge aus der Flotte der Variobahnen optimiert.

Die Bochumer Westtangente wurde im Juni 2015 zwischen dem Autobahnkreuz Bochum-West und der Anschlussstelle Bochum-Süd für den Verkehr freigegeben: 35 Jahre nach dem Bau der Brücke im Verlauf der Essener Straße!

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