HISTORISCHER ZUFALL

Bis 1925 wurden aus Frankreich und Belgien rund 100.000 Soldaten und Zivilpersonen in das Ruhrgebiet entsendet, um die im Versailler Vertrag vereinbarten Reparationsleistungen durchzusetzen. Rund 4.000 Soldaten und Zivilpersonen waren in Bochum stationiert.

Ein großer Teil der auf dieser Website genutzten historischen Postkarten wurde von belgischen und französischen Soldaten an Familien und Freunde geschrieben. Sie kehrten über internationale Online-Plattformen zurück.

Die meisten Soldaten hatten Heimweh. Sie schätzten aber auch das Flair und die Modernität der Städte an der Ruhr.

Ein Beispiel dafür ist ein Soldat, der zunächst in Bochum und dann in Witten-Brauck stationiert war. Er freute sich überschwenglich, als er zurückverlegt und im Bahnhof Bochum-Süd einquartiert wurde. Das Gebäude diente als Mannschaftsquartier für 110 Soldaten.

Neben dem Bochumer Hauptbahnhof und dem Nordbahnhof wurden zahlreiche weitere öffentliche Gebäude, Schulen, Gaststätten und Lagerhallen zur Unterbringung der Soldaten genutzt.

FREUNDLICHE AUFNAHME

Immer wieder berichten die Soldaten in den Postkarten, dass sie in Bochum freundlich und mit Verständnis aufgenommen wurden. Einer von ihnen ist der Soldat, dem ich die Postkarte von der Endstelle der Straßenbahn an der Zeche Carl Friedrich verdanke.

Wie es der Zufall wollte, konnte ich auf einer internationalen Online-Verkaufsplattform das nachfolgende Gruppenfoto der in Weitmar stationierten französischen Soldaten erwerben. Es wurde am 20. Februar 1923 im Innenhof der auf der im Kapitel „DURCH WIEMELHAUSEN“ als Beitragsbild verwendeten Postkarte abgebildeten Gaststätte aufgenommen.

Darüber hinaus war in Weitmar auch eine Sanitäts-Einheit stationiert. Das dokumentiert ein Privatfoto eines franzöischen Soldaten, das 2021 in Frankreich verkauft wurde. Das Bild (Sammlung Ludwig Schönefeld) entstand am 19. Mai 1923. Der konkrete Aufnahmeort in Weitmar ist derzeit unbekannt.

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