1943 und 1944 wurde die Bochumer Innenstadt durch Bombenangriffe nahezu vollständig zerstört. In Summe waren nach den Angaben der Alliierten rund 531.000 Brandbomben, 22. Sprengbomben und 420 Luftminen auf Bochum niedergegangen.
Der Straßenbahnverkehr in der Innenstadt wurde vor allem bei den nachfolgend genannten Angriffen stark in Mitleidenschaft gezogen:
Am 14. Mai 1943 zwischen 2:15 und 2:40 Uhr war das Umfeld des Bochumer Hauptbahnhofs ZIel eines Angriffs.
Zu Pfingsten 1943, am 13. Juni, zerstörte ein schwerer Bombenangriff zwischen 1:10 und 2:35 Uhr in Höhe des Bochumer Rathauses praktisch die gesamte Häuserzeile östlich der Mühlenstraße.
Insgesamt 733 Gebäude wurden bei einem Tagesangriff am 12. August 1943 zwischen 8:15 und 9:25 Uhr getroffen: 57 Häuser wurden völlig zerstört, 37 schwer und 49 mittelschwer. Vor der Hauptpost wurde an diesem Morgen auch die Trasse der Straßenbahn getroffen. Die Strecke in der Alleestraße war daraufhin nicht mehr passierbar.
Die prachtvollen Hotels am Bahnhof Bochum-Süd wurden am 29. September 1943 zwischen 21:45 und 22:50 Uhr getroffen. Sie konnten nicht wieder aufgebaut werden.
Besonders schwer und tragisch war nach der Bombardierung zu Pfingsten 1943 der Luftangriff vom 4. November 1944. An diesem Tag starben in der Stadt rund 1.200 Menschen. Die Wagenhalle des Betriebshofes Wiemelhausen wurde zu 100 Prozent, das Verwaltungsgebäude der Straßenbahn zu rund 20 Prozent zerstört.
Nur zwei Tage später, am 6. November 1944, traf ein weiterer schwerer Angriff die Gelsenkirchener Wagenhalle. Der Straßenbahnverkehr kam jetzt völlig zum Erliegen.
Das Beitragsbild entstand vermutlich im Herbst 1945. Der Blick des Fotografen richtet sich aus einer Ruine auf die Probsteikirche. Vor den Schaufenstern liegt die Einmündung der Schützenbahn. Der Straßenbahnzug steht in der Oberen Marktstraße (Stadt Bochum, Pressestelle).
Weitere Aufnahmen aus der zerstörten Innenstadt enthalten der nachfolgende Slider und – im Zuammenhang mit der Innenstadtlinie 9 – das Kapitel „KRISENJAHRE„.