Bis auch zwischen dem Walzwerk und Höntrop eine Verbindung hergestellt wurde, vergingen weitere Monate. Am Ende war „sanfter“ Druck notwendig, um in Höntrop eine Verbindung zwischen den Netzen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Westfälischen Straßenbahn GmbH herzustellen.
Der Impuls kam erneut vom Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR). Er regte an, neben weiteren Gemeinschaftsverkehren im mittleren Ruhrgebiet auch eine durchgehende Verbindung von Günnigfeld über Wattenscheid und Höntrop nach Bochum herzustellen.
Nachdem die politischen Weichen für das Vorhaben gestellt waren, wurde im Juni 1924 mit dem Bau einer Gleisverbindung von der Endstelle der seit 1908 existierenden Linie Herne – Höntrop zum Walzwerk begonnen.
Am 16. September 1924 wurde die neue Verbindung in Betrieb genommen. Fortan gab es als Linie 10 eine durchgehende Straßenbahnverbindung zwischen Günnigfeld und Langendreer.
Zeitgleich wurde die Linie 4 von Eppendorf über Bochum nach Witten durchgebunden. Von der Haltestelle „Crengeldanz“ verkehrte sie über die Gleise der Westfälischen Straßenbahn über die Wittener Innenstadt und die Ruhrbrücke bis Bommern.
STRECKENAUSBAU ZUR ENGELSBURG
Kurz nach der Aufnahme des Gemeinschaftsverkehrs ertüchtigten die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und die Stadt Bochum im Anschluss an den zweigleisigen Ausbau der Alleestraße nun auch die Essener Straße.
Zwischen der Haltestelle Wattenscheider Straße und dem Abzweig Engelsburg wurde das Straßenplanum großzügig ausgebaut. Für die Straßenbahn entstand ein zweigleisiger Bahnkörper in Mittellage.
Mit der Essener Straße wurde auch der Abzweig in die Engelsburger Straße doppelgleisig ausgebaut. Während das Streckengleis in Richtung Höntrop unmittelbar nach dem Abzweig wie zuvor auf der stadtauswärts linken Straßenseite eingleisig weitergeführt wurde, wurden die doppelgleisige Trassierung in der Engelsburger Straße noch rund 250 Meter weitergeführt.
Auf dem Bild ist Triebwagen 281 am 29. Oktober 1983 in der Endstellenanlage Höntrop zu sehen (Foto Ludwig Schönefeld).