BETRIEBSHOF ALTENBOCHUM

Der 1902 parallel zur Eisenbahnstrecke von Bochum-Nord nach Weitmar eröffnete Betriebshof in Altenbochum stellte die Straßenbahnzüge für die Linien nach Laer, Werne und Witten sowie Eppendorf und Höntrop.

In der Anfangszeit bestand die Anlage aus einem Verwaltungsbau und einer Wagenhalle mit 14 Stellgleisen, die über eine Gleisharfe von der Wittener Straße angefahren werden konnten. Zum Wenden der Triebwagen musste der Anschluss an das Streckengleis in der Wittener Straße als Gleisdreieck genutzt werden.

Auch in Altenbochum kennzeichnete Siemens & Halske die Wagenhalle mit dem Firmensignet.

1914 wurde der Betriebshof um eine neue, in schlichter Backsteinarchitektur ausgeführte zweite Halle erweitert. Hier gab es acht zusätzliche Stellgleise, die über die Fortführung der Gleisharfe angefahren werden konnten. Zwischen der alten und neuen Halle wurde ein kleiner Werkhof mit eine eigenen Zufahrgleis angelegt.

Nachdem ab 1928 alle Fahrzeuge für die Bochumer Straßenbahnlinien vom neu eröffneten Betriebshof an der Wiemelhauser Straße aus eingesetzt wurden, wurde der Betriebshof Altenbochum bis Anfang der 1970er-Jahre als Omnibus-Betriebshof genutzt.

Aus den Anfangstagen des Omnibusbetriebes stammt das von dem Bochumer Fotografen Fritz Köhler aufgenommene Bild einer prächtigen Fahrzeugparade (BOGESTRA-Fotosammlung).

Die 1914 gebaute hintere Halle diente nach einem 1938 begonnen und 1939 abgeschlossenen Umbau als zentrale Omnibuswerkstatt. 1945 wurde der Betriebshof und seine Werkstätten vorübergehend von der britischen Militärregierung beschlagnahmt.

Über die Jahre 1958 und 1959 zog die Werkstatt in die ehemalige Omnibusfertigung der Firma Emil H. von Lienen GmbH an der Wittener Straße 100. Deren Gebäude und technische Einrichtungen hatte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG 1957 nach dem Konkurs des Fahrzeugbauers übernommen. Offiziell eröffnet wurden die neue Omnibus-Hauptwerkstatt sowie die vom Betriebshof Wiemelhausen in das Von-Lienen-Verwaltungsgebäude ausgelagerte Technische Abteilung im November 1959.

Ab Mitte der 1950er-Jahre vermietete die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG die historische Straßenbahnhalle an den örtlichen Fahrzeugbauer und Automobilhändler Lueg, während in der moderneren, ehemaligen Werkstatthalle noch bis zur Fertigstellung einer neuen Abstellhalle in Bochum-Weitmar Omnibusse abgestellt wurden.

Im September 1969 wurde der Standort Altenbochum als Omnibusbetriebshof aufgegeben. Das Grundstück blieb weiterhin im Besitz der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

Mitte der 1970er-Jahre wurden die Hallen abgebrochen. Offiziell nennt die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG das Jahr 1976 als Termin für die Aufgabe des Standortes. Heute ist das Gelände vollständig mit Wohngebäuden und Ladengeschäften überbaut.

Das Beitragsbild zeigt den Betriebshof Altenbochum im Jahr 1926 (BOGESTRA-Fotosammlung). Abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Anfang der 1970er-Jahre aufgenommenen Foto des Straßenbahnfreundes Horst Michelke aus Maintal. Bemerkenswert ist, dass die Straßenbahnfahrleitung zu dieser Zeit noch vorhanden war. Die Siemens-Signets in den Giebeln der Wagenhallen hatte man entfernt.