Ein bedeutender Einschnitt für den Nahverkehr in Hattingen war am 30. Juni 1969 die Verkürzung der Linie 8 von Blankenstein bis zur Post in Hattingen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung verkehrten die letzten Gelenkwagen durch die Hattinger Innenstadt. Jürgen Schröder hielt das Ereignis damals in dem hier als Beitragsbild gezeigten Dia fest (Sammlung Heimatverein Hattingen).
Als Ersatz für die Straßenbahn wurde die von Bochum Hauptbahnhof über die Königsallee und Stiepel nach Steinenhaus und Blankenstein verkehrende Omnibuslinie 52 bis zum zentralen Umsteigepunkt Hattingen Reschop verlängert. Die Bezeichnung „Hattingen Reschop“ wurde nun auch für die Linie 8 verwendet, obwohl ihre Endstelle am alten Platz verblieb.
Gründe für die Einstellung der Strecke nach Blankenstein waren die zunehmende Verkehrsdichte, die engen und unübersichtlichen Ortsdurchfahrten in Hattingen und Blankenstein und die Gefahren durch entgegenkommenden Verkehr auf der weiterhin eingleisigen Strecke in der Marxstraße in Welper. Der Stadt Hattingen eröffnete die Einstellung des Straßenbahnverkehrs den Umbau der Heggerstraße in eine verkehrsfreie Fußgängerzone.
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„Zwischen Hütte und Burg“!
BAUSTELLEN
UND UMLEITUNGEN
Zwischen Bochum und Linden gab es in den folgenden Jahren zunächst kaum Veränderungen. Ganz anders war die Situation im Bochumer und Herner Stadtzentrum.
1971 begannen am Bochumer Schauspielhaus und in der Herner Bahnhofstraße die Arbeiten für den Bau der Tunnelanlagen für die geplante Stadtbahn Rhein-Ruhr.
In Bochum wurde die Linie 8 / 18 im Verlauf der Hattinger Straße beidseitig an der Baugrube des in offener Bauweise erstellten U-Bahnhofs Schauspielhaus vorbeigeführt. Um Platz für die Umleitungsstrecke zu schaffen, wurde ein Teil der Meinolphuskirche abgetragen und nach Abschluss des Tunnelbaus wieder aufgebaut.
In Herne wurde der Gemeinschaftsbetrieb Ende 1972 zwischen Schloß Strünkede und dem Bahnhof unterbrochen. Den Recklinghäuser Streckenast bediente jetzt nur noch die Vestische Straßenbahnen GmbH. Die Herner Bahnhofstraße wurde für mehrere Jahre zur Großbaustelle.
Am 26. Mai 1974 konnte die Linie 8 / 18 wieder von Bochum nach Recklinghausen durchgebunden werden – über eine Neubaustrecke in der Schul- und Vinckestraße. Die Bahnhofstraße blieb nach dem U-Bahn-Bau Fußgängerzone.