Mit der Eröffnung des ersten Bochumer Stadtbahntunnels am 27. Mai 1979 wurde die von Hattingen kommende Linie 8 in Bochum zur U-Bahn: Von der Rampe Bergmannsheil aus fuhren die Züge nunmehr unterirdisch auf 1,6 Kilometern Strecke zum Bochumer Hauptbahnhof. Die zuletzt 28 Kilometer lange Verbindung von Hattingen nach Recklinghausen – sie war die längste umsteigefreie Straßenbahnverbindung im Ruhrgebiet – war damit Geschichte.
Mit der Umstellung der Linie 8/18 vom Straßenbahnbetrieb auf den sogenannten Stadtbahn-Vorlaufbetrieb traten die ab 1976 beschafften Stadtbahnwagen des Typs M an die Stelle der Zweirichtungswagen des Typs Bochum. Sie boten im Vergleich zu den zuvor eingesetzten Standardwagen deutlich mehr Komfort: Statt der harten Sitzschalen aus Verbundkunststoff gab es jetzt gepolsterte Kunstledersitze.
Am 28. November 1981 konnte auch das zweite Teilstück des U-Bahn-Tunnels in Bochum, zwischen dem Hauptbahnhof und der Rampe Ruhrstadion, in Betrieb genommen werden. Seither verkehren die Linien 308 und 318 umsteigefrei zwischen den Endstellen Hattingen und Dahlhausen im Süden und Bochum-Gerthe im Norden.
Auf die M-Wagen folgten die zwischen 1992 und 1994 neu beschafften Düwag Niederflurwagen des Typs NF6D (Triebwagen 401 bis 442). Bei Fußballspielen des VfL Bochum wurden sie mitunter auch in Doppeltraktion eingesetzt. Ab 2016 wurden sie in Bochum ausgemustert. Ein Teil konnte zwischen 2017 und 2020 an den Verkehrsbetrieb im polnischen Łódź verkauft werden. Ihre Aufgaben haben seither die von Stadler gelieferten „Variobahnen“ übernommen.
Das Beitragsbild von Stefan Höltge zeigt den NF6D-Triebwagen 436 am 19. September 2019 an der Rampe Bergmannsheil. Hier begann 1979 das Bochumer Stadtbahn-Zeitalter. Am gleichen Tag entstand darüber hinaus an der Haltestelle Knoopstraße ein Foto, das den Generationswechsel auf den Linien 308 und 318 dokumentiert: links der NF6D-Triebwagen 439, rechts der Stadler-Triebwagen 535.