REKORD UND ABSCHIED

Abgesehen von den diversen Unterbrechungen, zumeist aufgrund des im regelmäßigen Turnus vorgenommenen Austausches von Gleisen, war die Verbindung von Recklinghausen nach Blankenstein über rund 20 Jahre mit 32,9 Kilometern die längste Straßenbahnverbindung im Ruhrgebiet.

Bis zur Einführung von Gelenkwagen wurden von der Vestischen Straßenbahnen GmbH überwiegend moderne oder modernisierte Zweiachser, bevorzugt die 1948 gelieferten Neuwagen des „Aufbautyps“ eingesetzt, ab 1955 mit passenden Beiwagen. Aufgrund des starken Gefälles zwischen Linden und Dahlhausen wurden die Beiwagen nicht nach Dahlhausen mitgeführt. Sie wurden in Linden abgekuppelt und warteten dort auf die Rückfahrt.

Ab 1957 wurden die Zweiachser-Züge bei beiden Verkehrsbetrieben durch moderne sechsachsige Gelenkwagen abgelöst. Diese heute als „Standardwagen“ bezeichneten Fahrzeuge prägten den Fahrzeugeinsatz auf der Linie 8 / 18 bis Ende der 1970er-Jahre.

ABSCHIED VON BLANKENSTEIN

Ein bedeutender Einschnitt für den Nahverkehr in Hattingen war am 30. Juni 1969 die Verkürzung der Linie 8 von Blankenstein bis zur Post in Hattingen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung verkehrten die letzten Gelenkwagen durch die Hattinger Innenstadt. Jürgen Schröder hielt das Ereignis damals in dem hier als Beitragsbild gezeigten Dia fest (Sammlung Heimatverein Hattingen).

Als Ersatz für die Straßenbahn wurde die von Bochum Hauptbahnhof über die Königsallee und Stiepel nach Steinenhaus und Blankenstein verkehrende Omnibuslinie 52 bis zum zentralen Umsteigepunkt Hattingen Reschop verlängert. Die Bezeichnung „Hattingen Reschop“ wurde nun auch für die Linie 8 verwendet, obwohl ihre Endstelle am alten Platz verblieb.

Gründe für die Einstellung der Strecke nach Blankenstein waren die zunehmende Verkehrsdichte, die engen und unübersichtlichen Ortsdurchfahrten in Hattingen und Blankenstein und die Gefahren durch entgegenkommenden Verkehr auf der weiterhin eingleisigen Strecke in der Marxstraße in Welper. Der Stadt Hattingen eröffnete die Einstellung des Straßenbahnverkehrs den Umbau der Heggestraße in einem verkehrsfreie Fußgängerzone.

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„Zwischen Hütte und Burg“!


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